Einer von drei Patienten mit Epilepsie entwickelt eine psychiatrische Begleiterkrankung. Psychiatrische Begleiterkrankungen sind mit einem schlechteren Ansprechen auf die medizinische Behandlung und einer erhöhten Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Ein regelmäßiges Screening mit validierten Screening-Instrumenten erhöht die Diagnoserate. Die Behandlung erfolgt nach den allgemein gültigen Leitlinien unter Berücksichtigung der Besonderheiten bei Epilepsie inklusive einer Optimierung der antikonvulsiven Pharmakotherapie. Die Behandlung mit SSRI bei Epilepsie ist sicher und Betroffene können von Psychotherapeuten ohne besondere Epilepsie-spezifische Kenntnisse behandelt werden. Es ist dabei hilfreich, wenn zu Beginn der Therapie besprochen wird, wie mit Anfällen während einer Therapiesitzung umgegangen wird. Die konsequente Mitbehandlung psychiatrischer Begleiterkrankungen bei Menschen mit Epilepsie stellt eine bedeutsame Möglichkeit zur Verbesserung der Behandlungsqualität dar und setzt die Entwicklung und Etablierung eigener Diagnose- und Behandlungspfade unter Berücksichtigung vorhandener personeller und zeitlicher Ressourcen voraus. Wahrscheinlich profitieren auch Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen von der Etablierung derartiger Diagnose- und Behandlungspfade. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: Dr. med. Rosa Michaelis
Rubrik: Epilepsie
Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Psychoedukation, Psychotherapie
ISSN: 1869-6597