Bauchgefühl – Mikrobiom und Gehirn

Ausgabe: neuro aktuell, 2020, Heft 07, Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 1869-6597)

Kaum ein funktionelles System des menschlichen Organismus hat von der überwiegenden Missachtung bis hin zum Hype eine ähnliche Karriere hingelegt wie das Mikrobiom des Darms. Zunächst interessierten sich Gastroenterologen für das Thema, schließlich gibt es vom Reizdarm bis hin zu entzündlichen Darmerkrankungen viele Anknüpfungspunkte dafür, dass diese und weitere Erkrankungen etwas mit der „Darmflora“ zu tun haben könnten. Viele Stoffwechselprodukte der Mikroorganismen, die das Intestinum besiedeln, erreichen auf verschiedenen Wegen direkt oder indirekt Organe des Körpers. Ausgehend von diesen Erkenntnissen war es nur ein kurzer Weg zur Entdeckung der „Darm-Mikrobiom-Gehirn Achse“. Kasuistisch und in Korrelationsstudien wurde nun eine Erkrankung nach der anderen mit einer Dysbiose der Mikrobiota erklärt. Molekularbiologische Methoden der Mikrobiom-Analyse machten die Zuordnung von pathologischen Besiedelungsmustern zu klinischen Störungsbilder leichter handhabbar. Tiermodelle zur Klärung von Kausalitätsbeziehungen sind etabliert.

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Autoren: R. Schüppel

Rubrik: Neurologie

Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: Darm-Mikrobiom-Gehirn-Achse, Dysbiose, Lebensstilinterventionen, Mikrobiom

ISSN: 1869-6597