Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zählt mit einer Prävalenz von ca. 5 % zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter, wobei bei mehr als 50 % der Betroffenen die Störung ins Erwachsenenalter persistiert. Die ADHS-Kernsymptomatik zeigt sich in beeinträchtigter Aufmerksamkeit (u.a. hohe Ablenkbarkeit, fluktuierende Aufmerksamkeitsleistungen, mangelnde Selbstorganisation) sowie erhöhter allgemeiner motorischer Aktivität und Impulsivität (z.B. nicht stillsitzen können, Ruhelosigkeit, nicht abwarten können, Abneigung gegen Belohnungsverzögerung). Sie tritt situationsübergreifend und zeitstabil auf und entspricht nicht dem sonstigen allgemeinen Entwicklungsniveau eines Kindes. Im DSM-5 und ICD-11 wird gemäß dem vorherrschenden Symptommuster zwischen Mischtypus, vorwiegend unaufmerksamem Typus und vorwiegend hyperaktiv-impulsivem Typus unterschieden. Patienten mit ADHS haben langfristig ein erhöhtes Risiko, schulisch und/oder beruflich unter ihren Möglichkeiten zu bleiben, sind schlechter sozial integriert und haben ein erhöhtes Risiko für Substanzmissbrauch/-abhängigkeit und Konflikte mit dem Gesetz/Delinquenz. Daher ist eine frühzeitige und umfassende Behandlung der Kinder angezeigt. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: U. Strehl, H. Heinrich, A. Rothenberger, H. Gevensleben
Rubrik: ADHS
Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: ADHS, Methodische Grundlagen, Neurofeedback, Praxis, Wirksamkeit
ISSN: 1869-6597