Therapieresistente Depression: leitliniengerechte Behandlung und neue Optionen

Ausgabe: neuro aktuell, 2020, Heft 02, Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 1869-6597)

Zusammengefasst ist also TRD ein in der psychiatrischen Praxis häufiges Problem,das oft eine therapeutische Herausforderung ist. Im Gegensatz zur Relevanz des Problems ist die Studienlage zu möglichen Therapiestrategien unzureichend. Insbesondere hinsichtlich Höherdosierung, Wechsel und Kombination von AD gibt es eine nur unzureichende und oft negative Datenbasis. Im Gegensatz dazu ist ein positiver Effekt der Lithium-Augmentation gut belegt, ebenso wie die Augmentation mit Antipsychotika eine zwar weniger effektive, aber dennoch evidenzbasierte Strategie sein kann. Die nach wie vor effektivste Methode zur Behandlung der TRD ist das Durchführen einer EKT, während andere neurostimulatorische Methoden weniger effektiv scheinen. VNS ist hier eine neue und interessante Alternative mit allerdings längerer Wirklatenz. Psychotherapie sollte unbedingt mit pharmakologischen Methoden bei der TRD kombiniert werden. Die baldige Verfügbarkeit von intranasalem Esketamin wird derzeit geltende therapeutische Algorithmen wahrscheinlich nochmals verändern, und eine Reihe von anderen vielversprechenden Substanzen sind erfreulicherweise in der Pipeline. TRD ist bisher weitgehend ein „unmet clinical need“, so dass es umso erfreulicher ist, dass dieses Thema nun auch auf der Agenda der forschenden Industrie steht.

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Autoren: A. Reif

Rubrik: Depression

Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: Behandlung, Depression, EKT, Resistenz, Therapie, TRD

ISSN: 1869-6597