Die Betreuung schwangerer Multiple-Sklerose-Patientinnen in der Praxis

Ausgabe: neuro aktuell, 2020, Heft 02, Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 1869-6597)

Eine erfolgreiche Schwangerschaft beginnt mit einer umfangreichen Information der Frauen mit Kinderwunsch über die Nebenwirkungen ihrer bisherigen Medikamente, die Einfluss auf das schwangerschafts- und geburtshilfliche Outcome haben, insbesondere auch über adäquate Reaktionen auf bestehende Komorbiditäten. Ein akuter Schub der Multiplen Sklerose (MS) kann ein Hemmnis für eine erfolgreiche Gravidität sein, weshalb alle Möglichkeiten der Prophylaxe genutzt werden sollten. Eine hochdosierte Vitamin-D-Supplementation mit Serumspiegel im oberen physiologischen Bereich und/oder eine intravenöse Immunglobulingabe vor, während der Gravidität und postnatal können, unter Berücksichtigung des bisherigen Aktivitätsverlaufes der MS, Rezidive verhindern oder abschwächen. Besonders jene Patientinnen stehen im Fokus, die krankheitsmodifizierende Medikamente erhielten und diese präkonzeptionell absetzen mussten; dadurch entstand eine „therapeutische Lücke“. Ausschließliches Stillen für mindestens 2 Monate (wenn möglich 6 Monate) kann sich moderat positiv auf das Relapsrisiko auswirken. Die Verwirklichung einer „personalisierten Medizin“ wird das schwangerschafts- und geburtshilfliche Outcome bestimmen.

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Autoren: H.-K. Goischke

Rubrik: Multiple Sklerose

Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: Gravidität, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Multiple Sklerose, Prävention eines akuten MSSchubes, Schwangerschaftsmanagement

ISSN: 1869-6597