Erste Erfahrungen mit Paliperidonpalmitat in der 3-Monats-Formulierung

Ausgabe: neuro aktuell, 2019, Heft 06, Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 1869-6597)

Seit Juni 2016 ist Trevicta®, eine injizierbare 3-Monatsformulierungvon Paliperidonpalmitat (PP3M), in Deutschland zur Erhaltungstherapie der Schizophrenie bei Erwachsenen, die klinisch stabil auf die 1-Monats-Injektion Paliperidonpalmitat eingestellt sind, zugelassen. Was sind die Beweggründe für Ärzte, das Präparat zu verordnen, wie sind die ersten Erfahrungen und warum warten andere damit noch ab? Hierzu wurden auf dem DGPPN/WPA-Kongress 2017 122 niedergelassene oder in der Klinik oder Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) tätige Psychiater und Neurologen befragt. An der Umfrage teilnehmen konnte, wer in Deutschland praktiziert, grundsätzlich atypische Depot-Antipsychotika verordnet und mindestens 20 Schizophrenie-Patienten im Quartal behandelt. 52 % der befragten Fachärzte gaben an, PP3M schon verordnet zu haben. Hauptgründe dafür waren das „Applikationsintervall von 3 Monaten“ und der „überzeugende Nutzen für den Patienten“, wie z. B. klinische Stabilität. 40 % der befragten Ärztesetzten das Medikament noch nicht ein. Als Begründung hierfür wurde u. a. die Befürchtung angeführt, dass die Patienten bei der Behandlung mit einem 3-Monats-DepotdieSprechstunden seltener wahrnehmen würden. Die Sorge vor der dreimonatigen Wirkdauer im Falle von Nebenwirkungen war ein weiterer Grund, der genannt wurde. 96 % der Verordner waren im Grundsatz mit PP3M zufrieden; 78 % gaben an, dass auch ihre Patienten zufrieden sind. Für 83 % der befragten Ärzte begünstigt die Aussicht auf ein 3-Monats-Präparat die Entscheidung für das 1-Monats-Präparat.

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Autoren: S. Spittler, I. Süßmuth, A. Wimmer

Rubrik: Psychologie

Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: 3-Monatsformulierung, Depot-Antipsychotika, Paliperidonpalmitat, PP3M, Schizophrenie

ISSN: 1869-6597