Zur Problematik der Langzeitbetreuung von Patienten mit Multipler Sklerose und Alemtuzumab-Therapie am Beispiel einer Kasuistik

Ausgabe: neuro aktuell, 2022, Heft 06, Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 1869-6597)

Das Auftreten eines malignen kutanen Melanoms nach Alemtuzumab-Gabe bei Personen mit Multipler Sklerose ist sehr selten und sollte, wie auch bei spontaner Manifestation, nach Konsultation von Neurologen und Dermatologen gemeinsam therapiert werden. Die bisherigen experimentellen und klinischen Studien deuten eindeutig darauf hin, dass Störungen des Vitamin-D-Haushaltes (u. a. Vitamin- D Signalgebung) mit der Melanomentwicklung, dem Fortschreiten oder dem krankheitsfreien Überleben zusammenhängen können. Die immunmodulatorischen Fähigkeiten von Vitamin D könnten eine Präventionsoption, insbesondere bei Niedrigrisikogruppen der Melanompatienten nach chirurgischer Intervention darstellen. Gegenwärtig gibt es keine definitiven Schemata zum Einnahmemodus, keine gesicherten Daten zur Höhe des 25(OH)D- Serumspiegels, der wahrscheinlich bei einem Optimum zwischen 50–80 ng/ml liegen sollte. In drei großen Studien wurden Bolus-Gaben favorisiert bei unterschiedlichem Studiendesign. Es besteht eine Evidenz, dass eine tägliche Vitamin-D-Gabe (5.000–10.000 IE/die individuell, je nach 5(OH)D-Serumwert) auch einen Einfluss auf die Schwere der MS hat und damit zwei wesentliche Therapieziele verfolgt werden können. Es kann die Hypothese aufgestellt werden, dass dieser tägliche Einnahmemodus bei einem kutanen malignen Melanom von Vorteil ist, ebenso zur Optimierung der etablierten Therapie mit ICI.

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Autoren: H.-K. Goischke

Rubrik: Multiple Sklerose

Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: adjuvante Therapie, Alemtuzumab, kutanes malignes Melanom, Multiple Sklerose, Supplementation, Vitamin D

ISSN: 1869-6597