Zusammenfassung: Es werden allgemeine und individuelle elterliche Bedarfe, zeitliche Veränderungen der Bedarfe sowie Gelingensfaktoren und hemmende Bedingungen für pflegerische Bedarfsermittlungen aus der Perspektive von Elternberaterinnen dargestellt. Sie basieren im Wesentlichen auf subjektiven Wahrnehmungen und nicht auf systematischen Vorgehensweisen in der Bedarfserhebung. Die zentrale Bedeutung ihres edukativen Beratungsangebotes verstehen Beraterinnen in der kontinuierlichen Bereitstellung eines »roten Fadens« für Eltern über die gesamte Zeit des stationären Aufenthaltes der Frühgeborenen. Sie vermuten darüber hinaus Diskrepanzen zwischen ihrer Einschätzung der Bedarfe und den aktuellen elterlichen Bedürfnissen. Um diesen Missmatch zu vermeiden, sollten Pflegende im Rahmen ihrer vorbehaltenen Tätigkeiten für die Planung, Steuerung und Evaluation des Pflegeprozesses elterliche Bedarfe systematisch mit standardisierten Assessments erheben. Ergänzt durch ihre subjektiven Einschätzungen können die so erhobenen Bedarfe als Grundlage für die kontinuierliche und passgenaue Bereitstellung edukativer Interventionen genutzt werden. Auf diese Weise können tatsächliche Bedürfnisse rechtzeitig beantwortet und elterliche Bewältigungsstrategien sowie familiäres Wohlbefinden gefördert werden. Integrierte familienzentrierte Versorgungskonzepte in der NICU müssen alle beteiligten Berufsgruppen und Eltern aktiv bei der Etablierung einer familienzentrierten Pflege einbeziehen. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: J. Herzberg, I. Thierfelder
Rubrik: Grundlagen, Prophylaxe, Neugeborene
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Bedürfnisse/ Bedarf von Eltern, Eltern, Elternberatung, familienzentrierte Pflege, Frühgeburt, neonatologische Intensivversorgung, Perspektive beruflich Pflegender, Pflege
ISSN: 0030-9346
Institut: Berlin