Zusammenfassung: Zweidimensionale Untersuchungen des fetalen Herzens in real-time fanden mit Beginn der 1980er-Jahre an wenigen Zentren weltweit statt. Die seit 1983 verfügbaren Geräte mit zweidimensionalem Farbdoppler erleichterten und verbesserten die kardiale Diagnostik erheblich und ermöglichten die Analyse des intrakardialen und -vaskulären Blutflusses mittels Spektraldoppler und so Einblicke in Physiologie und Pathophysiologie des humanen Fetus. Die fetale Echokardiografie war zunächst auf Hochrisikokollektive beschränkt. Da nur rund 10% der Feten mit Herzfehlern Risikofaktoren aufweisen, war klar, dass nur die Integration einer Herzuntersuchung in das Zweittrimester-Ultraschallscreening es ermöglichen würde, einen größeren Teil der Feten mit isolierten Herzfehlern zu entdecken, zumal diese am ehesten von pränataler Diagnose und Planung des perinatalen Managements profitieren. Spezielle Schnittebenen wurden für die Basisuntersuchung im Screening sowie für die Echokardiografie etabliert und fanden nach dem Jahr 2000 Eingang in die Leitlinien. In den 1990er-Jahren erfolgten auch Untersuchungen zwischen 12 und 15 SSW, zunächst bei anamnestischem Risiko, dann auch bei Feten, die im Ersttrimester-Screening eine verdickte Nackentransparenz aufwiesen; mittlerweile ist die Darstellung von Vier-Kammer-Blick, Ausflusstrakten und Drei-Gefäß-Blick Bestandteil einer detaillierten Ersttrimester-Untersuchung. Weitere Techniken der fetalen Echokardiografie, wie M-Mode, Doppler, tissue Doppler und speckle tracking sowie 3D- und 4D-Darstellung kamen in den letzten 20 Jahren hinzu und ermöglichen eine bessere Evaluation der fetalen Herzfunktion. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: U. Gembruch
Rubrik: Herz - Kreislauf, Atmungsorgane, Blut - Onkologie
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Echokardiographie, Fetale Echokardiografie, fetale kardiale Intervention, fetaler Herzfehler, Pränatale Diagnostik, Ultraschall
ISSN: 0030-9346
Institut: Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Universitätsklinikum Bonn