Zusammenfassung: Das akute Leberversagen ist selten, aber lebensbedrohlich. Der Ausfall wichtiger Leberfunktionen verursacht Blutungen und Störungen der Entgiftung, die in eine Enzephalopathie münden. Eine apparative Kompensation dieser Leistungen ist nicht möglich. Es ist daher lebensentscheidend, ein akutes Leberversagen rasch zu erkennen. Schon die Definition des akuten Leberversagens ist bei Kindern anders als bei Erwachsenen. Die Diagnose einer Enzephalopathie ist im Kindesalter schwierig und kann gänzlich fehlen. Auch ätiologisch unterscheiden sich das Spektrum und der klinische Verlauf im Kindes- und im Erwachsenenalter. Laut einer aktuellen Studie ist die Ursache bei Kindern noch immer in der Hälfte der Fälle unklar, gefolgt von medikamentösen, viralen und metabolischen Ätiologien. Unter Ausschöpfung aller therapeutischen Möglichkeiten hat sich die Prognose von Kindern mit akutem Leberversagen von einer Überlebensrate Anfang der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts von ca. 20% auf heute ca. 70% gesteigert. Dies liegt vor allem an dem besseren Verständnis des klinischen Syndroms, der optimaleren intensivmedizinischen Behandlung sowie der Lebertransplantation. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: P. Gerner
Rubrik: Endokrinologie - Stoffwechsel, Magen-Darm-Trakt, Urogenitaltrakt
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Cholestase, Hyperammonämie, Ikterus, Lebertransplantation, Transaminasenerhöhung
ISSN: 0030-9346
Institut: Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ortenau Klinikum Offenburg, Offenburg