Zusammenfassung: Eine musiktherapeutische Betreuung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien im stationären Setting ist eine wichtige Präventionsmaßnahme und effektive Methode für die Stabilität und Entwicklung und kann als sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Versorgung den Behandlungsprozess unterstützen, Belastungsfaktoren mindern und die psychosoziale Situation der betroffenen Familien positiv beeinflussen. In einer prospektiven klinischen Studie wurde die Musiktherapie bei 83 chronisch gastroenterologisch oder nephrologisch erkrankten Kindern in der Universitätskinderklinik Essen evaluiert. Die aktive und rezeptive Musiktherapie stabilisierte die Vitalparameter der Patientinnen und Patienten sowohl auf der peripheren als auch auf der Intensivstation. Die Eltern nahmen das neue Therapieangebot unterstützend und positiv wahr und berichteten insbesondere über Entspannung ihres Kindes, Ablenkung von der Erkrankung, Unterstützung zur Krankheitsbewältigung und vom Zugewinn an Selbstvertrauen. Die Musiktherapie ist unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung wirksam. Besonders bei langandauernden Klinikaufenthalten sollte das musiktherapeutische Angebot ein fester Bestandteil im klinischen Alltag sein und damit als Teil der Regelversorgung im Krankenhaus etabliert werden. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: S. Kobus, A. Bühne, E. Lainka
Rubrik: Jugendmedizin, Radiologie, Diverses
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: chronisch krankes Kind, Musiktherapie, Vitalparameter, Wahrnehmung
ISSN: 0030-9346
Institut: Neonatologie, Klinik für Kinderheilkunde I, Universitätsmedizin Essen; Zentrum für Künstlerische Therapien, Universitätsmedizin Essen; Pädiatrische Gastroenterologie und Transplantationsmedizin, Klinik für Kinderheilkunde II, Universitätsmedizin Essen; Innere Medizin, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Krankenhaus Essen