Zusammenfassung: Jeder Mensch verfügt über individuelle Vorlieben und Verhaltensweisen bei der Nahrungsauswahl und -aufnahme, die durch unterschiedliche Energie- und Nährstoffzusammensetzung, aber auch emotionale Assoziationen, die Essgeschwindigkeit und vieles mehr die Entstehung von Übergewicht, Fehlernährung oder Essstörungen beeinflussen. Bereits vor der Geburt bis in das Kindesalter hinein entwickelt sich ein relativ stabiles Muster aus verschiedenen mit dem Essen in Zusammenhang stehenden Verhaltensweisen, die in den nachfolgenden Lebensphasen weiter ausdifferenziert werden. Neben evolutionsbiologischen Aspekten sind dafür vor allem lerntheoretische Zusammenhänge verantwortlich. Aufgrund der hohen Stabilität bis in das Erwachsenenalter hinein, ist die Förderung eines gesunden Essverhaltens im Kindesalter von besonderer Relevanz. Die beste Voraussetzung dafür ist eine frühe kindliche Akzeptanz gesundheitsfördernder Nahrungsmittel, die umso eher gelingt, je häufiger ein Kind mit den verschiedenen Speisen und Geschmacksrichtungen direkt (durch z. B. probieren) oder indirekt (durch z. B. Beobachtung oder Bilder) in Berührung kommt. Ein hauptsächlich sensorisch orientierter Umgang mit Nahrungsmitteln ohne Verbote oder sehr starke Einschränkungen fördert den kindlichen Aufbau positiver Assoziationen mehr als gesundheitsbezogene Argumente und steigert so die Präferenz auch für gesundheitsförderliche Speisen und damit die Chance für einen langfristigen Konsum. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: K. Kröller
Rubrik: Endokrinologie - Stoffwechsel, Magen-Darm-Trakt, Urogenitaltrakt
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Ernährung, Ernährungserziehung, Geschmack, Kindliches Essverhalten, Nahrungsmittel, Nahrungsmittelakzeptanz, Verhalten
ISSN: 0030-9346
Institut: Hochschule Anhalt, Bernburg