Zusammenfassung: AD(H)S ist eine berufsgruppenübergreifende Herausforderung, die Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen kann. Die Ausprägung ist variabel. Die AD(H)S persistiert meistens bis ins Erwachsenenalter und kann eine Entwicklung entsprechend der Ressourcen behindern, mit erheblichen Lebenszeitrisiken einhergehen und die Lebenserwartung verkürzen. Aus diesem Grund ist es essenziell, die AD(H)S rechtzeitig und sicher zu diagnostizieren. Dazu sollten unterschiedliche Facetten der Symptomatik bekannt sein und Faktoren berücksichtigt werden, die eine AD(H)S verdecken können. Am Beispiel der »Mädchen«, »Menschen mit Intelligenzminderung« und »Menschen mit überdurchschnittlicher Intelligenz/Hochbegabung« werden Aspekte herausfordernder partizipativer Diagnostik dargestellt. Die individuelle multimodale Therapie, welche partizipativ gestaltet wird, ermutigt bereits Kinder, die eigene Therapie innerhalb des vorgegebenen Rahmens mitzugestalten. Sie erhöht die Compliance und das Erleben von Selbstwirksamkeit. Ziel ist, über die Facetten der AD(H)S und Behandlungsoptionen informierte Menschen in die Transition zur Erwachsenenmedizin zu entlassen, die durch die schrittweise Hinführung zu gutem Verständnis der eigenen AD(H)S unter Nutzung eigener Ressourcen und Talente auch perspektivisch eine hohe Lebensqualität erfahren können. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: V. Arnold
Rubrik: Erziehung, Psychiatrie - Psychologie, Nervensystem
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: AD(H)S, ADHS, Hochbegabung, Intelligenzminderung, Mädchen, Partizipation, Shared Decision Making, Transition
ISSN: 0030-9346
Institut: Sozial-Pädiatrisches Ambulanz- und Therapiezentrum SPATZ, Krankenhaus Ludmillenstift, Meppen