Zusammenfassung: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche setzt zur Klärung eine gute multiprofessionelle Zusammenarbeit voraus. Die pädiatrische Praxis stellt für Betroffene und ihre Familien aufgrund des bestehenden Vertrauensverhältnisses häufig eine wichtige Anlauf- und Koordinierungsstelle im komplexen System dar. Gerade bei akuten sexualisierten Gewalttaten ist aufgrund der Notwendigkeit der rechtssicheren Untersuchung und Spurensicherung ein zeitnaher und zuverlässiger Einbezug weiterer geeigneter Institutionen notwendig. Zur Verbesserung der Prognose benötigen Betroffene und ihre Familien allerdings auch eine kompetente und verlässliche Anschlussbetreuung. Die pädiatrische Praxis als gut erreichbare und vertraute Anlaufstelle ist hier bestens geeignet. Aufgrund der großen emotionalen Komponente, die das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit sich bringt, ist es gerade für langfristig betreuende Institutionen wichtig, eine fachliche Distanz zu wahren und eigene Eindrücke kritisch zu reflektieren, um keine Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung zu übersehen. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: T. Brüning, A. K. Hoischen, S. Banaschak, O. Berthold
Rubrik: Grundlagen, Prophylaxe, Neugeborene
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Genitaluntersuchung, Kinderschutz, Kindesmisshandlung, Medizinischer Kinderschutz, Netzwerkarbeit, Sexualisierte Gewalt
ISSN: 0030-9346
Institut: Abteilung für Kinderschutz, Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Universität Witten/Herdecke, Datteln; Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Köln, Köln; DRK Kliniken Berlin Westend, Berlin