Fetales Wachstum bei maternaler Adipositas

Die Rolle der Plazenta

Ausgabe: pädiatrische praxis, 2024, Band 101/03, mgo fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 0030-9346)

Zusammenfassung: In den letzten Jahrzehnten zeigte sich eine zunehmende Häufigkeit von Adipositas bei Frauen im fertilen Alter, was zu deutlich erhöhten Risiken im Falle einer Schwangerschaft und damit verbunden fetalen Problemen führt. Relevante Schwangerschaftskomplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes und hypertensive Schwangerschaftserkrankungen sind bei adipösen Frauen nachweislich deutlich häufiger. Neben den damit verbundenen maternalen Risiken führt Adipositas in der Schwangerschaft auch zu Komplikationen und langfristigen Risiken bei den betroffenen Kindern. Bemerkenswert ist hierbei, dass neben der bekannten fetalen Problematik Makrosomie auch bei Kindern mit durchschnittlichem Geburtsgewicht ein gehäuft erhöhter Körperfettanteil auftritt, was mit Langzeitgesundheitsfolgen verbunden ist. Aus pathophysiologischer Sicht spielt hierbei der Glukosegradient über die Plazenta sowie die auftretende fetale Hyperinsulinämie eine entscheidende Rolle. Hierbei liegen bis zu einem gewissen Grad plazentar und fetal Kompensationsmechanismen vor, die jedoch überschritten werden können und schließlich bis zum Risiko eines intrauterinen Fruchttodes führen können. Daher ist es wichtig, adipösen Schwangeren ein besonderes Vorsorgekonzept zukommen zu lassen, um die entsprechend erhöhten Risiken für Mutter und Kind rechtzeitig adressieren zu können.

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Autoren: H. Fluhr, G. Desoye

Rubrik: Endokrinologie - Stoffwechsel, Magen-Darm-Trakt, Urogenitaltrakt

Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: Fetus, Glukose, Insulin, Körperfett, Neugeborene

ISSN: 0030-9346

Institut: Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich