Zusammenfassung: Ein Hodenhochstand liegt vor, wenn die Gonade nicht spontan in das Skrotum deszendiert, sondern in der Leiste oder sogar in der Bauchhöhle verblieben ist. Man differenziert in den primären und den sekundären Hodenhochstand. Der primäre Hodenhochstand wird unmittelbar postnatal bei 2–5% der Reifgeborenen beobachtet. Aber schon nach drei Lebensmonaten sinkt die Inzidenz auf 1–2% der Säuglinge ab. Danach kommt es nur noch in seltenen Fällen zu einem spontanen Absteigen des Hodens. Über die Physiologie des Descensus testis wird in diesem Artikel berichtet. Der sekundäre Hodenhochstand tritt erst später im Kindesalter auf und hat ebenfalls eine Prävalenz von 1–2%. Da die Anzahl der möglicherweise betroffenen Kinder aber deutlich größer ist als die der Säuglinge, ist die absolute Zahl der sekundär hochstehenden Hoden größer. Die Ursachen der Problematik werden diskutiert. Durch die falsche Position des kryptorchen Hodens wird die Entwicklung der Keimzellen beeinträchtigt, sodass das Risiko von Infertilität und Malignität erhöht ist. Die Therapie zielt darauf ab, die Spermatogenese zu erhalten und die Entwicklung eines Seminoms zu verhindern. Die konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten und ihre Risiken und Erfolgsraten werden in dieser Übersichtsarbeit dargestellt. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: R. Werbeck
Rubrik: Allergologie - Immunologie, Haut - HNO - Augen, Chirurgie - Orthopädie
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: chirurgische Behandlung, Fertilität, Hodenhochstand, Kryptorchismus, Malignitätsrisiko
ISSN: 0030-9346
Institut: Kinderchirurgische Praxisklinik Hamburg