Zusammenfassung: Verschiedene Studien aus jüngerer Zeit haben gezeigt, dass quadrivalente MenACWY-Impfstoffe eine gleichwertige Immunogenität gegen MenC verglichen mit monovalenten MenC-Impfstoffen induzieren können. Aufgrund ihrer robusten Immunantwort auch gegen MenA, MenW und MenY bieten MenACWY-Impfstoffe überdies eine breite Immunisierung gegen jene Meningokokken-Serogruppen, die sich in Deutschland und Europa zunehmend verbreiten. Derzeit sind zwar vor allem ältere Altersgruppen von der steigenden IME-Inzidenz durch MenW und MenY betroffen, aufgrund der bekannten Veränderungen der IME-Epidemiologie kann aber insbesondere die zunehmende MenW-Verbreitung hohe Morbiditäts- und Mortalitätsrisiken auch für Kleinkinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland mit sich bringen, wie die rasche Verteilung in allen vulnerablen Altersgruppen nach den MenW-Ausbrüchen in Großbritannien und den Niederlanden gezeigt haben. Angesichts der schweren Folgeerkrankungen und der hohen Letalität der IME stellt eine quadrivalente MenACWY-Impfung – als Grundimmunisierung und/oder als Auffrischimpfung – auch in Deutschland eine sinnvolle Präventionsstrategie dar, zumal neue klinische Daten Evidenzlücken hinsichtlich deren Immunogenität gegen MenC schließen konnten. So könnten mit einer quadrivalenten MenACWYImpfung Ausbrüche wie in den Nachbarländern Schweiz, Frankreich und den Niederlanden sowie in Großbritannien verhindert werden. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: J. Ahlers, M. Wick, R. Köllges
Rubrik: Allergologie - Immunologie, Haut - HNO - Augen, Chirurgie - Orthopädie
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Immunisierungsprogramme, Immunogenität, Impfprogramme, Impfprävention, Impfung, Invasive Meningokokken-Erkrankung, Kombinationsimpfstoffe, Konjugatimpfstoffe, Meningokokken-Infektionen, Meningokokkeninfektionen, Meningokokkus
ISSN: 0030-9346
Institut: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin; Praxis für Kinder und Jugendliche, Mönchengladbach