Immuntherapien haben die Behandlung einer Vielzahl solider und hämatologischer Neoplasien revolutioniert und nehmen in der Behandlung maligner Erkrankungen eine immer zentralere Rolle ein. Hierbei sollten aber immunvermittelte Nebenwirkungen nicht außer Acht gelassen werden. Breite Erfahrung besteht bereits in der Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren, die durch eine unspezifische T-Zell-Aktivierung zu immunvermittelten Nebenwirkungen an verschiedensten Organen führen können. Häufig betreffen diese Haut, Gastrointestinaltrakt, Leber und endokrine Organe und sind von geringem Schweregrad oder können durch eine Steroidtherapie kontrolliert werden. Neuere Therapieoptionen wie adoptive zell- oder bispezifische Antikörpertherapien sind durch eine besonders rasche und potente Zell-Aktivierung gekennzeichnet. Hierbei kann es durch die Freisetzung großer Mengen proinflammatorischer Zytokine zu einem Zytokin-Freisetzungssyndrom kommen. Dieses potenziell schwerwiegende Krankheitsbild ähnelt klinisch einer Sepsis und macht häufig eine intensivmedizinische Supportivtherapie notwendig. Auch die Neurotoxizität dieser Therapien stellt eine besondere Herausforderung dar und erfordert häufig eine interdisziplinäre Patientenbetreuung. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: H. Strik
Rubrik: Immunonkologie
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Bispezifische Antikörper, CAR-T-Zellen, Checkpoint-Inhibitoren, Immuntherapie, therapieassoziierte Toxizität
ISSN: 1612-006X