Für die Therapie des metastasierten Mammakarzinoms haben die Daten der DESTINY-Breast04-Studie einen klinisch relevanten Paradigmenwechsel in der Diagnostik und Therapie des metastasierten Mammakarzinoms eingeleitet. Die bisherige Trennung in HER2neu-negative und HER2neu-positive metastasierte Mammakarzinome muss aufgrund der neuen Klassifikation des HER2low Mammakarzinoms verlassen werden und es muss ein eindeutiges Umdenken in Diagnostik und Therapie einsetzen. Die Bedeutung der Antikörper-Wirkstoff- Konjugate ist beim ASCO 2022 unmittelbar in den Fokus der Therapie gerückt und eröffnet neue Therapieoptionen auch für das HER+/HER2− metastasierte Mammakarzinom. Das Panel der molekularen Diagnostik sollte in jedem Fall um die Suche nach HER2-Mutationen erweitert werden. Auch die Identifikation neuer Signalwege für das luminale Karzinom mit interessanten Dreifachkombinationen sollte in den Fokus der analytischen Aufmerksamkeit fallen. Im interdisziplinären Austausch bietet sich auch für das metastasierte Mammakarzinom die gemeinsame interdisziplinäre Besprechung im(molekularen) Tumorboard für eine optimale Therapieplanung an. Ein gutes Beispiel hierfür stellt das OncoNetRheinMain e. V. (https://www.onconetrheinmain.de/) dar. Derartige Netzwerke ermöglichen eine regionale Vernetzung und vielen Patientinnen den Zugang zu klinischen Studien in ihrer Region. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: C. Jackisch
Rubrik: Mammakarzinom
Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: ASCO, Kombinationstherapie, Metastasiertes Mammakarzinom
ISSN: 1612-006X