Antidepressiva sind auch im Kindes- und Jugendalter etablierte Bestandteile in einem multimodalen Behandlungskonzept von depressiven Störungen sowie Angst- und Zwangsstörungen. Auch bei anderen Störungsbildern haben sie ihre therapeutische Berechtigung. Am häufigsten und empfehlenswertesten ist der Einsatz von (selektiven) Serotonin-Wiederaufnahmehemmern aufgrund der guten Wirksamkeits- und Verträglichkeitsbelege. Die Indikationsstellung sollte nach umfassender kinder- und jugendpsychiatrischer/-psychotherapeutischer Diagnostik sowie ausführlicher Aufklärung erfolgen. Eine leitliniengemäße Behandlung von Angsterkrankungen mit einem (selektiven) Serotonin-Wiederaufnahmehemmer ist offlabel. Zur Behandlung von depressiven Störungen gibt es ein zugelassenes und empfohlenes Medikament. Für die Behandlung von Zwangsstörungen gibt es zwei für den Kinder- und Jugendbereich zugelassene und empfohlene Medikamente. Andere Anwendungsgebiete sind im Kinder- und Jugendbereich überwiegend off-label. Notwendige Kontrolluntersuchungen (klinisch sowie EKG und Laboruntersuchungen) sollten vor und während einer Behandlung mit Antidepressiva durchgeführt werden. Die Beendigung der Therapie sollte, wann immer möglich, in den Händen eines Facharztes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie liegen oder zumindest mit dem fachärztlichen Behandler abgestimmt werden. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: M. Reinhardt, M. Kölch
Rubrik: Depression
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Antidepressiva, Depression, Jugendliche, Kinder
ISSN: 1869-6597