Die Herausforderungen für die Versorgung an Demenz erkrankter Menschen in Deutschland sind groß und viele. Prinzipiell wird die Möglichkeit der Prävention noch nicht ausreichend wahrgenommen und umgesetzt. Ebenso sind bessere epidemiologische Daten für die Planung der Versorgung notwendig. Aus der Perspektive der Versorgungsforschung muss sich die Versorgung dahin entwickeln, dass Menschen mit kognitiven Einschränkungen frühzeitig, valide und effizient identifiziert werden, um eine leitliniengerechte Diagnostik zu initiieren. Dies erfordert systematische, standardisierte und regional angepasste Lösungen. Eine adäquate Diagnostik ist die Voraussetzung für eine Integration in das komplexe Versorgungssystem. Hier können Care/Case Management Ansätze und vernetzte Versorgung helfen, damit Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörige langfristig begleitet und unterstützt werden. Der An- und Zugehörige muss als „unsichtbarerer Patient“ und nicht nur als Unterstützung bei der Versorgung des Menschen mit Demenz wahrgenommen und versorgt werden. Die Nationale Demenzstrategie geht umfassend auf viele Herausforderungen ein und könnte zur Verbesserung der Situation in der Zukunft beitragen. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: J. R. Thyrian
Rubrik: Demenz
Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Demenz, Prävention, Versorgung
ISSN: 1869-6597