Invasive neurochirurgische Schmerztherapie

Ausgabe: neuro aktuell, 2023, Heft 07, mgo fachverlage GmbH & Co. KG (ISSN 1869-6597)

Der Anteil der älteren Bevölkerung (> 65 Jahre) steigt in Europa an. Leider leiden nicht nur die älteren, sondern auch viele jüngeren Menschen an chronischen Schmerzen. Die Konsequenzen, die diese Patienten tragen müssen, sind u. a. niedrige Lebensqualität, soziale Isolation und Einschränkungen bei Ausführung der täglichen Aktivitäten. Unter diesem Licht scheint es, dass die elektrische oder chemische Stimulation der Neuronen (Neuromodulation) eine zentrale Rolle zur befriedigenden Schmerzlinderung spielen kann. Heutzutage stehen verschiedene operative Optionen zur Verfügung, die unser therapeutisches Arsenal deutlich erweitern. Bei der Rückenmarkstimulation geht es um die Stimulation der Hinterstränge/der Hinterhörner des Rückenmarks mittels einer oder mehreren in den Epiduralraum eingebrachten Elektroden. Im Rahmen einer peripheren Nervenfeldstimulation werden eine oder mehrere Elektroden subkutan an die äußerste Grenze des Schmerzareales platziert. Bei der intrathekalen Therapie handelt es sich um die Implantation eines Katheters in den Liquor an der Lendenwirbelsäule und einer Medikamentenpumpe. Bei der Stimulation des Multifidusmuskels geht es um elektrische Impulse, die mittels der Stimulationssonden zu den Nerven geleitet werden, um Muskelkontraktionen auszulösen. Selbstverständlich müssen beim Treffen einer therapeutischen Entscheidung nicht nur die neurologischen Elemente, sondern auch die ganzen Vorerkrankungen in Betracht gezogen werden. Die individuellen Therapiekonzepte sind im Rahmen einer multimodalen Therapie eine Conditio sine qua non für eine gute Behandlungschance.

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Autoren: G. K. Matis

Rubrik: Schmerzen

Verlag: mgo fachverlage GmbH & Co. KG

Stichworte: Chronische Schmerzen, Neuromodulation, Stimulation des Rückenmarks

ISSN: 1869-6597