Die Prävention psychotischer Störungen setzt bereits in einer frühen Phase mit Hochrisikosymptomen an, um den Übergang in eine manifeste Psychose zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Anhand von Risikoindikatoren des Hochrisikostadiums kann der Übergang in das Vollbild einer Psychose anteilig vorhergesagt werden. Hierfür werden psychoseferne Basissymptome und psychosenahe Symptome (APS und BLIPS) zusammen mit dem genetischen Risiko und dem psychosozialen Funktionsverlust erhoben. Neben umfangreichen Interviews wie dem SPI-A und SIPS, gibt es auch kurze Screeningtools wie der PQ-16 für einen effizienten Einsatz. Neue Risikomodelle mit klinischen, umweltbedingten und neurobiologischen Faktoren sollen die Vorhersage des Übergangs in eine manifeste Psychose verbessern und eine individualisierte Behandlungsstrategie ermöglichen, die eine Stigmatisierung vermeiden sollte. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer erhöhten Risikokonstellation sowie psychosefernen bzw. psychosenahen Symptomen, sollte die Vorstellung in einem Früherkennungszentrum empfohlen werden. Hier kann eine differentialdiagnostische Abklärung erfolgen und gegebenenfalls Behandlungsempfehlungen initiiert werden. Onlinedatenbank: med-search
Autoren: C. Finter, A. Karow
Rubrik: Psychologie
Verlag: Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG
Stichworte: Früherkennung, Frühintervention, Psychosen
ISSN: 1869-6597